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Eurasian Rich Kidz #8

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Tag 8

Wir hängen am Abend in unserem Hostel rum und Matthias wird von einem anderen Bewohner des Hostess aufgehalten und möchte deutsche Münzen sehen. In diese Interaktion werden wir alle mit hineingezogen, wobei das Hauptinteresse der Russen schnell bei Carina liegt. Es kommt zum Fotoshooting auf der Couch. Beim Näherkommen riecht man die Vodkafahne. Als wir uns in unser Zimmer zurückziehen, weil wir zu nüchtern sind um diesen Spaß zu feiern, bekommen wir noch zweimal Besuch: “My friiiiieeeends, is aaaaanybody there?”
Irgendwann machen wir einfach nicht mehr auf. Er wird nicht sauer.

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Zum Frühstück gönnen wir uns erstmal ein riesiges Stück herzhafter Pfannkuchentorte in einem der einheimischen Fast-Food-Restaurants. So gestärkt geht’s ab in ein Café in dem wir Internet haben. Dort verbringen wir die nächsten 5 Stunden.

Wir lernen die superfreundliche Galya kennen, die uns gleich anbietet uns mit ihrem SUV (Jeder fährt in Russland einen Geländewagen oder so etwas ähnliches, wahrscheinlich aus Selbstschutz) erst zu unserem Hostel zu fahren. Dort holen wir dann Carina und unsere Rucksäcke ab. Natürlich müssen wir auch für die Rezeptionistin und einen anderen kleinen Jungen (er ist 12 und so groß wie Eric) für einen Fototermin herhalten.

Da wir bis unser Zug fahr noch massig Zeit haben, bringt uns Galya noch zu ihrem Highlight der Stadt. Es ist ein Wolkenkratzer, mit 53 Stockwerken, an dem sie als Architekturstudentin auch selbst mitgewirkt hat. Die Aussicht ist echt beeindruckend und man sieht in der Ferne auch den Badesee, der uns den Flair Ekaterinenburgs als Betonwüste mindert. Beeindruckend ist auch, wie deutlich der sowjetische Planbau erkennbar ist, jede Straße sieht aus als wurde sie mit Winkel und Lineal eingesetzt. Praktisch ist an dieser Stelle die Architekturkenntnis unserer neuen Bekanntschaft, denn zu fast jedem nur ein bisschen herausstechenden Gebäude, kann sie uns den Hintergrund erläutern.

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Nach einem Gratistee, der in unserem 6€ Ticket inbegriffen ist (Funfact: Milch zum Tee wird mit 20 Rubel berechnet, woraufhin wir unser ganzes Kleingeld in den Umschlag legen und Eric seinen Facebooknamen und ein Herz auf die Rechnung zeichnet), machen wir uns langsam gen Bahnhof auf und wir alle teilen wohl das Gefühl, glücklich darüber zu sein Ekaterinburg wieder zu verlassen.

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Im auf Zugreisende zugeschnittenen Supermarkt decken wir uns mit Nahrung (Tütenscheiß und Brotzeit) für 58 Stunden Zugfahrt ein und es ist garnicht so leicht für uns, für zwei Tage Nahrungsaufnahme zu planen, wann muss man das schon?

Nachdem wir uns von Galya verabschiedet und uns herzlichst bei ihr bedankt haben, steigen wir in unseren Zug, der diesmal vielmehr den Vorstellungen entspricht, die wir uns zu Hause von der Transsibirischen Eisenbahn so gemacht haben. Das spannende ist, dass man sich in diesem Zug vorkommt wie ein kleiner Junge in einem Museum, nur dass man all die rustikalen und industriellen Schalter und Hebel wirklich benutzen darf: Mega!

Auch das Interieur versprüht einen durchdringenden sowjetischen Charme, die braunen lederbezogenen Betten, ausklappbare Leitern (braun) und ein Teppich in Pseudo-Perser-Optik.
Die für unseren Wagon zuständigen Damen bringen uns Chai in Glastassen die Alessi nicht besser hätte designen können und der Zug rattert los (noch viel stärker als letztes Mal).

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