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Grandiose Aussichten. Hommage an Uwe Lausen

Charlotte Frey
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“Grandiose Aussichten. Hommage an Uwe Lausen” Eine Veranstaltung im Museum Villa Stuck am Dienstag, den 14. September 2010 um  20.00 Uhr.

“Ich hatte unter meiner abstraktheit, unter meinem starren, wirklichkeitsfernen wahrheitssystem gelitten. Scheinbar widersprüchlich abstrahierte ich nun meine begegnung mit der umwelt in neuen abstrakten wahrheiten.” Uwe Lausen

Im Mittelpunkt des Abends steht der früh verstorbene Künstler Uwe Lausen (1941–1970), der früher erst Schriftsteller werden wollte. Das ist einer der Gründe warum Sprache innerhalb seiner bilderischen Werke ein so wichtiges Ausruckmittel ist. Im ersten Teil des Abends lesen der Schauspieler Jens Harzer und der Schriftsteller Andreas Neumeister Texte von und um den Maler Uwe Lausen. Neumeister und die Herausgeberin von Lausens Werkverzeichnis, Selima Niggl, haben Texte des Künstlers und Zeugnisse aus seinem Umfeld – Briefe, Artikel, Dokumente – zu einer Collage verarbeitet, in der der Autor Uwe Lausen vorgestellt und seine Entwicklung nach gezeichnet wird. Jenseits des Biographischen verweist die Collage auf einen über München hinaus reichenden Kontext einer Gesellschaft im Umbruch.

Im zweiten Teil des Abends, beleuchten Frank Böckelmann,Franz Dahlem, Veit Loers und Jonathan Meese Uwe Lausens Leben, Werk und Wirkung aus heutiger Sicht und aus verschiedenen Perspektiven. Der Kulturwissenschaflter Frank Böckelmann, ehemaliger Aktivist der Subversiven Aktion, gab in seiner Jugend mit Lausen die Literaturzeitschrift „Ludus“ heraus. Franz Dahlem, „Legende, als Galerist und erster Punk“, so die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, war auch Galerist von Uwe Lausen und Wegbegleiter. Veit Loers, Kurator und Kunsthistoriker war unter anderem künstlerischer Direktor am Fridericianum in Kassel und mit seinen Forschungen und drei frühen Ausstellungen zur Gruppe SPUR in Regensburg, Mühlheim und Ulm Mitte der achtziger Jahre ein Wegbereiter von deren Renaissance.

Das Werk des international renommierten Künstlers Jonathan Meese steht in der Tradition des künstlerischen Selbstverständnisses von Uwe Lausen. Die Beschäftigung mit Bildthemen, die Gewalt und deren Schauplätze offen legen, ist beiden gemeinsam. Sowohl in Uwe Lausens Werk als auch in Jonathan Meeses Arbeiten und Installationen ist eine feinsinnige Bezugnahme auf die gesellschaftlichen Realitäten ihrer Zeit zu finden. Jonathan Meese gestaltete zuletzt das Bühnenbild zur Oper „Dionysos“ bei den Salzburger Festspielen und wird von der Berliner Galerie Contemporary Fine Arts vertreten, die im Jahr 2006 eine Ausstellung mit Werken von Daniel Richter und Gemälden des schon 1970 aus dem Leben geschiedenen Künstlers Uwe Lausen zeigte. Die „Hommage an Uwe Lausen“ wird moderiert von Wilhelm Warning vom Bayerischen Rundfunk.

Veranstalter: Das Museum Villa Stuck
Eintritt € 6,-/4,-. Karten an der Museumskasse.
Telefonische Reservierung: 089/455551-0.

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