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Klare Ansage: Was Fridays for Future in München fordern

“Bleibt politisch, aber werdet konkret!”, schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im März in einem Gastbeitrag für die ZEIT. Gerichtet waren diese Worte an die “Fridays for Future”-Bewegung in Deutschland, also die tausenden Kinder und Jugendliche, die Freitags auf die Straßen gehen, um zu demonstrieren. Ihr Ziel: Mehr Schutz für das Klima.

Die Ortsgruppe München von Fridays for Future hat Spahn beim Wort genommen: 31 Forderungen an den Stadtrat und den Bürgermeister haben die Aktivisten am Dienstag vorgestellt.

Wir haben das Wichtigste für dich zusammengefasst:

Den Autos geht’s an den Kragen

Besonders was das Thema Mobilität angeht, will Fridays for Future München Veränderungen sehen. Viele und große. Zusammengefasst könnte man sagen: weniger Autos, besser ausgebauter öffentlicher Nahverkehr, mehr Fahrräder.

Konkret fordern die Aktivistinn*en, dass innerhalb des Altstadt-Rings ab sofort keine Autos mehr fahren sollen – mit Ausnahmen wie zum Beispiel Rettungswägen. Eine autofreie Zone soll ab 2025 auch innerhalb des Mittleren Rings gelten.

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Dafür sollen Bahnfahrer*innen und Radler*innen profitieren

Um dafür zu sorgen, dass Münchner*innen trotzdem von A nach B kommen, soll mehr in den öffentlichen Nahverkehr gesteckt werden. Und zwar nicht von den Fahrgästen. Die Aktivisten fordern kostenlose Beförderung mit den Öffentlichen bis 2025.

Wenn es nach Fridays for Future geht, ist München bald ein Traum für Radler*innen. Die jungen Klimaschützer*innen wollen, dass ab sofort die Forderungen des Münchner Radentscheids umgesetzt werden. Außerdem soll bis 2019 das Radverkehrskonzept “Altstadt-Radlring” beschlossen und bis 2022 fertiggestellt sein.

Neben den Kfz sieht es auch für Flugzeuge düster aus: Keine dritte Startbahn und höhere Start- und Landegebühren.

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Mehr Rücksicht auf das Klima auch bei Häusern und Energie

Ins Visier nehmen die Aktivistinn*en auch neue und alte Häuser. Neubauten sollen ab 2020 mit Photovoltaik- oder Solaranlagen ausgestattet sein. Bei schon bestehenden Gebäuden soll die Sanierungsrate bis 2025 um vier Prozent steigen. Im Bereich Energie heißt es: Ciao fossile Heiz-und Kraftwerke – Servus erneuerbare Quellen.

Bye, Bye Einwegplastik

Natürlich spielen Ressourcen, Abfall und Ernährung eine große Rolle in den Forderungen. Fridays for Future wünscht sich zum Beispiel eine Recyclingquote von 90 Prozent bis 2030. Außerdem sollen bei der Wiesn mehr Bio-zertifizierte Produkte angeboten werden. Und DIE Umweltsünde des kleinen Mannes/ der kleinen Frau soll bekämpft werden: Spätestens ab 2025 soll München vollständig frei von Einwegplastik sein.

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Viel zu tun gibt es mit diesen Forderungen auf jeden Fall. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen kann mit ihrer Umsetzung aber auch einiges bewirkt werden. Der Physiker Michael Stöhr zum Beispiel bestätigte im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung nicht nur, dass diese Maßnahmen helfen könnten, die Treibhausgasemissionen auf Null zu senken. Sie seien zudem alle technisch umsetzbar.

Konkreter werden kann man wohl nicht mehr. Mit den Forderungen wendet sich Fridaysfor Future München nun an die Stadträte. “Politisch bleiben” funktioniert also auch.

Jetzt liegt es an der Lokalpolitik, aktiv zu werden.

HIER kannst du dir die gesamten Forderungen im Detail und in aller Ruhe anschauen.


Beitragsbild: © Markus Spiske / unsplash

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