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Meine Halte: Leonrodplatz – „good to be back“

Naja! „Good to be back“ stimmt bei mir nur so halb. In Bezug auf München auf jeden Fall! In Bezug auf die Ecke um den Leonrodplatz eigentlich nicht, denn hier bin ich neu. Umso größer war meine Vorfreude, da es für mich sowas wie der zweite Neuanfang in München ist. Der erste war nach dem Abi, als ich voller Motivation für mein Studium nach München gezogen bin. Nun ist also der zweite. Warum der zweite? Nun ja, ich hatte das Glück in meinem fünften und sechsten Semester ein Auslandsjahr in Bergen (Norwegen) zu vollbringen. Dann kam ich zurück und die zweite Corona-Welle war in vollem Anflug. Es war klar, dass das nächste Unisemester online sein würde und so blieb ich (wie vermutlich viele Studierende zurzeit) erstmal bei meinen Eltern im beschaulichen Niederbayern wohnen. Jetzt bin ich aber wieder da und ganz ehrlich, nach Corona-bedingtem monatelangen Rumsitzen auf dem Land ist es wirklich „good to be back“. Zumindest „back“ in München.

Neuhausen-Nymphenburg – neu für mich aber „good“

Dieses Viertel ist für mich nämlich neu. Oder sagen wir, fast neu. Denn ich habe einen guten Freund, der in der Leonrodstraße wohnt und das tat er auch schon vor Norwegen und Corona. So war mir die Gegend nicht ganz unbekannt, aber dennoch unbekannt genug, dass ich die Einladung meines Freundes auf eine „Cappuccino to go-Vierteltour“ nicht ablehnen konnte. Er führte mich vom Leonrodplatz über die Leonrodstraße und den Rotkreuzplatz bis hin zum Schloss Nymphenburg. Hier wurden mir auch schnell die Vorzüge des Viertels deutlich! Will ich Großstadt-Action (Corona mal ignoriert), geh ich in eins der durchaus lecker anmutenden Restaurants an den befahrenen Plätzen. Will ich abschalten und Abstand vom Chaos nehmen, mach ich einen schönen Spaziergang durch die schönen alten Nebenstraßen bis hin zum Schlosspark Nymphenburg und lasse hier die Seele auf einer der zahlreichen Bänke baumeln und beobachte Kaffee schlürfend die diversen Jogger*innen bei ihren Laufrunden am Kanal oder lasse mich von den vielen Hunden entertainen. Insofern würde ich hier auch behaupten, dass es „good“ ist hier zu wohnen, denn eine solche Abwechslung in einem einzigen Viertel ist für eine Millionenstadt nicht selbstverständlich. München kann sowas schon! Und auch mein neues Viertel Neuhausen-Nymphenburg!

Der Leonrodplatz – nicht schön aber potentiell „good“

Meine Halte befindet sich direkt am Leonrodplatz. Bei aller Liebe für die Gegend lässt es sich nicht bestreiten, dass gerade die Großbaustelle hier das aktuelle Erscheinungsbild nicht wirklich positiv bereichert und die Szenerie dadurch doch leider überlagert wird. Allgemein muss man wohl sagen, dass der Platz an sich auch (wie viele Orte in Städten der Welt) aktuell stark von Corona beeinflusst ist. So schlummern sich die kreativen Institutionen wie das Schwere Reiter, das Theater Werkmünchen oder das Leonrodhaus für Kunst, Kultur und Kommunikation auf der einen Seite dem Ende des Lockdowns nur so entgegen, wohingegen die andere Seite mit den zahlreichen Restaurants und Cafés aufgrund des rege genutzten Abholservices gerade zu Stoßzeiten am Morgen oder abends auf mich, der die letzten Monate auf dem Land verweilte, einen sehr hektischen Eindruck macht. 

Ich möchte hier aber nicht so negativ klingen, denn das widerstrebt meinem Naturell. Ich als Kultur- und Essensenthusiast sehe das Potential des Platzes, was mich als Optimist folglich positiv in die Zukunft blicken lässt und den Glauben erhält, dass der Leonrodplatz gerade an langen Corona-freien Sommerabenden durchaus mein Herz erobern kann und die Einstufung „good“ erlangen könnte. Ich hoffe doch, dass das aktuell zugegeben unrealistisch erscheinende Szenario eintritt und der Leonrodplatz ab Sommer 2021 sein Potential (wieder) ausschöpfen kann. Ansonsten habe ich ja die bereits jetzt als „good“ befundene umliegende Gegend in meinem neuen Viertel Neuhausen-Nymphenburg!

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