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München, deine Berge #4 – Für Tourengeher
Eine Bergtour über mehrere Tage zu verteilen, kann seinen ganz besonderen Reiz haben. Ähnlich wie beim Skifahren lässt sich bei der körperlichen Betätigung in der Natur gut abschalten. Ein schöner Nebeneffekt ist außerdem: auf den Hütten und Gipfeln hat man eh kein Empfang und das Handy verschwindet so für ein paar Stunden oder sogar Tage in der Tasche oder bleibt ganz daheim.
Um München gibt es viele solcher Touren. Eine etwas weniger bekannte Tour, die jedoch schöne und vielseitige ist, stelle ich euch hier vor:
Neue Traunsteiner Hütte auf der Reiteralm
Ein schönes Ziel für eine oder auch zwei Übernachtungen ist zum Beispiel die Neue Traunsteiner Hütte, die im Berchtesgardener Land genau auf der Grenze zwischen Österreich und Deutschland auf 1560 Metern liegt. Man kann sie über verschiedene Steige erreichen. Möglich ist zum Beispiel der Aufstieg über Oberjettenberg.
Hier gibt es hinter einem Militärgelände einen Wanderparkplatz, von dem die Traunsteinerhütte sehr gut ausgezeichnet und kaum zu verfehlen ist. Der Aufstieg ist auf Grund der Ausrichtung gen Westen besonders schön am Nachmittag oder in der Abendsonne und dauert, je nach Kondition und Tempo, ca. 2,5 – 3,5 Stunden. Es geht dabei teilweise recht steil in Stufen ca. 1.000 Höhenmeter nach oben bis zum Schrecksattel. Oben angekommen läuft man noch etwa 20 Minuten auf einem Plateau mit wunderschönen Blick auf die umliegenden Gipfel zum Ziel. Man sollte denn Aufstieg so timen, dass man spätestens gegen 18.30 Uhr die Hütte erreicht, sonst läuft man Gefahr, auf sein Abendessen verzichten zu müssen.
#bedwithaview
Die Hütte liegt am Rande des bereits beschriebenen Plateaus und bietet einen Blick über einige Almen. Aus den Schlafzimmern hat man einen herrlichen Blick – vor allem wenn morgends ganz früh die Sonne aufgeht und die Berge magisch leuchten. Mit etwas Glück kann man dann nach dem Aufstehen auf der Terrasse mit einem Tässchen Kaffee in der Hand die Murmeltiere beobachten.
Die Hütte bietet eine Vollverpflegung und man bekommt dort (fast) alles was das Herz begehrt. Auf der Hütte selber kann man sehr günstig im Lager (Mehrbettzimmer) oder aber auch in Doppelzimmern übernachten. Eine frühe Buchung empfiehlt sich, zudem braucht man für die Übernachtung im Lager einen Hüttenschlafsack, den man aber zum Beispiel hier bestellen kann.
Die Touren
Die Hütte ist dann ein toller Ausgangspunkt für Touren mit verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Wer Lust hat, auf einen anspruchsvollen Aufstieg der sollte sich auf das große Häuselhörn wagen – der Aufstieg dauert ca. 3 Stunden und ist mit etwas Kletterei verbunden. Wer es eher ruhig angehen möchte, der sollte zum Beispiel auf den Großen Bruder gehen. Der Aufstieg ist mit 1,5 Stunden auch mit Muskelkater gut zu meister und bietet einen atemberaubenden Blick. Danach reicht die Kraft dann auch noch für den Abstieg, obwohl eine zweite Nacht in der Hütte sehr zu empfehlen ist.
Es gibt noch zahlreiche weitere Optionen, die man auch auf der Website der Hütte nachlesen kann. Zu den legitimen Optionen eines mehrtätigen Wanderausflugs gehören übrigens auch: Sonnenbaden, Weißbiertrinken und Mensch-Ärgere-Dich-Nicht spielen.
Der Tipp
Wer öfters in die Berge geht, sollte über eine Mitgliedschlaft im Deutschen Alpenverein (DAV) nachdenken. Die Preise auf der Hütte halbieren sich für Vereinsmitglieder, so dass sich eine Mitgliedschlaft schnell lohnt. Zudem ist man als Mitglied zusätzlich versichert. Das mag auf den ersten Blick banal erscheinen, aber man muss sich nur mal den Fuß verstauchen und nicht absteigen können. Einen Helikopterflug zahlt man nicht aus der Portokasse. Zumal ist der DAV auch für die Instandhaltung der Wege und der Beschilderungen zuständig – als Wanderer sollte man das natürlich selbstverständlich unterstützen wollen.
In aller Kürze:
Was? Mehrtagestour auf die Traunsteiner Hütte
Wann? Die Hütte ist je nach Wetter von Ende Mai bis zum ersten Schnee geöffnet
Wo? Auf der Reiteralm / Aufstieg über Oberjettenberg
Wieviel? Eine Übernachtung im Lager gibt es für DAV-Mitglieder schon für 11 Euro
Bilder (c) Barbara Lersch