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Riesen-Konzerte und Fußball-EM: Münchens Sommer (Alb-)Traum?

Adele, Taylor Swift, AC/DC, Ed Sheeran und die deutsche Nationalelf. Sie alle kommen im Sommer nach München! Rund um den Olympiapark wird es dieses Jahr nicht mehr ruhig: The Weeknd, Metallica, Justin Timberlake und Coldplay sind auch noch zu Gast in unserer Stadt. Die Fußball-Europameisterschaft, die hier Mitte Juni mit dem Eröffnungsspiel beginnt, wird immer wieder in München ausgetragen. All diese Events sorgen diesen Sommer für kein freies Wochenende in unserer Stadt. Klar, dass das eine logistische Herausforderung ist! Nicht zuletzt deshalb wurde Ed Sheeran, der das EM-Eröffnungskonzert gibt, vom Olympiastadion auf die Theresienwiese verlegt. Die Fans von AC/DC, die an diesem Abend das Stadion füllen, hätten sich über den Briten mit der Gitarre wohl weniger gefreut. Mit 80.000 Zuschauer*innen ist das AC/DC-Konzert eine Premiere für die Theresienwiese – die ist aber dank der Wiesn ja einiges gewöhnt.

Warum München ?

Dass München allein schon mit seinem Alpenpanorama überzeugt, ist klar. Aber warum wurde ausgerechnet München zur Eventlocation des Jahres gewählt?
Zum einen wird die Stadt oft wegen ihrer zentralen Lage mitten in Europa für Tourstopps gewählt. Schließlich ist es von hier aus ja quasi nur ein Katzensprung nach Österreich, Italien, Tschechien und in die Schweiz. Zum anderen konnte München mit seiner guten Verkehrsanbindung überzeugen: Bahnhöfe, Busbahnhöfe und natürlich der Flughafen machen die Anreise für Fans aus aller Welt relativ einfach. Neben der guten Erreichbarkeit und Verkehrsanbindung wird bei der Auswahl der Spielorte auch auf eine hohe Hotelkapazität geachtet. Hier kann sich die Stadt sehen lassen: Mit 94.600 Hotelbetten im gesamten Stadtgebiet liegt München sogar noch vor New York!
Ein weiterer Pluspunkt: Durch zahlreiche Messen und nicht zuletzt die Wiesn ist die Stadt an Großveranstaltungen gewöhnt. Für die Stadt sind die Veranstaltungen aller Art natürlich auch ein toller Image-Boost, von dem der Tourismus auf jeden Fall profitieren wird.

800.000 Fans für Adele

Als Adele im Februar ihre Konzerte in München ankündigte, war die Begeisterung groß. Als sie dann schrittweise die Anzahl ihrer Konzerte auf zehn erhöhte, überlegten sich die ersten Münchner*innen, im August ihre Wohnungen zu vermieten. Wie die Sängerin selbst postete: “A bit random!” Aber sie freue sich trotzdem. München ist damit die einzige Stadt außerhalb Amerikas, in der Adele Konzerte gibt.
Auf dem Messegelände in Riem wird sie einen Monat lang alle paar Tage ein Konzert geben, das Zimmer im Bayerischen Hof ist bestimmt schon gebucht. Ein Jackpot für die Stadt! Erwartet wird ein Umsatz von 563 Millionen Euro. Das werden die insgesamt 800.000 Besucher*innen, die größtenteils aus dem Ausland anreisen, bei den bevorstehenden Hotelpreisen bestimmt schaffen.
Großkonzerte gab es auf dem Messegelände in Riem auch schon: 2022 füllten Andreas Gabalier und Robbie Williams das Gelände mit 90.000 Fans – eine interessante Mischung. Doch Helene Fischer stellte die beiden Sänger deutlich in den Schatten: 130.000 Fans für die Schlagersängerin. Dabei stand das Konzert unter keinem guten Stern: Starkregen, Gewitterwarnung und Verkehrschaos in den U-Bahnen ließen viele Fans enttäuscht nach Hause fahren.

120 Eingänge für die “Munich Football Arena”

Ein weiteres Highlight im Sommer: die Fußball-Europameisterschaft. Neben Berlin, Köln und Dortmund werden auch einige Spiele in der Allianz Arena ausgetragen. Doch die wird für diese Zeit ihren Namen ändern: Aufgrund von Sponsorenverträgen wird sie in “Munich Football-Arena” umbenannt. Für die Fans, die sich kein Ticket für 600 Euro leisten können oder wollen, hat die Stadt auch vorgesorgt. Unter anderem im Nockherberg-Biergarten und in der Fan-Zone im Olympiapark werden die Spiele live übertragen. Die Stadt sieht das Ereignis relativ entspannt: Die Wiesn-Zeit sei eine größere logistische Herausforderung mit mehr Besucher*innen. Vorbereitungen gibt es natürlich trotzdem: Für die Sicherheit aller Beteiligten wird es einen Sicherheitsring um die Arena mit 120 verschiedenen Eingängen geben. Und es gibt auch ein Novum: Für die Fans wird es Bus-Shuttles geben – ohne dass sich gegnerische Fans in die Quere kommen.

Ist die MVG bereit?

Um die Frage kurz zu beantworten: jein. Aktuell sieht die Lage bei der MVG nicht so gut aus, wie viele Münchner*innen bereits bemerkt haben. Aufgrund von Personalmangel und Ausfällen bei Zulieferern werden auf verschiedenen U-Bahnlinien Kurzzüge eingesetzt und Fahrten aus dem Fahrplan gestrichen. Von den 356 Doppeltriebwagen der U-Bahn-Flotte ist derzeit ein Drittel nicht im Einsatz. Die MVG versichert aber, dass sie versuchen wird, die Situation bis zum Sommer in den Griff zu bekommen. Denn wenn die Öffis nicht mitspielen, können Adele und Co. einpacken.


Beitragsbild: Unsplash/ Stephan Mahlke

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