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Münchner Gesichter mit Konstantin Landuris von Super+

Caroline Priwitzer

2012 wurde die Künstlergemeinschaft Super+ von dem Bildhauer Alexander Deubl, dem Maler Christian Muscheid und dem Produktdesigner und Innenarchitekten Konstantin Landuris gegründet. Super+ setzt nicht nur eigene Kunstprojekte um, sondern organisiert Ausstellungen und Projekte im öffentlichen Raum.

Vor allem aber, und darum soll es heute gehen, schafft und vermietet dieses Kollektiv seit Jahren Räume für Kreative.

Jetzt im Juli startet am Schwabinger Tor ein auf lange Zeit angelegtes Projekt: Hier sind sechs brandneue Ateliers mit riesigen Fenstern entstanden. Zusätzlich wurde dem Kollektiv dort in der Nähe in der Leopoldstraße eine leerstehende, lichtdurchflutete Büroimmobilie mit rund 80 Parzellen für 14 Monate angeboten – ein Mammutprojekt, das Super+ nicht abgelehnt hat.

MUCBOOK: super+, das klingt ein wenig nach Benzin…gewollt?

Konstantin: Ja! Wir haben in einer kleinen Tankstelle in der Belgradstraße in Schwabing angefangen. Dort haben wir uns getroffen, Kunst gemacht und Events organisiert. Im Tankwärterhäuschen war das Atelier, und sonst war es eine kleine Veranstaltungslocation, in der auch Kunstinstallationen standen. Da kam dann der Gedanke: Super+, why not?

Wie ging‘s dann weiter?

Alex und Chris hatten zunächst die Tanke zu zweit. Ich war auch ab und zu da, aber noch nicht so sehr involviert. Nach einem Jahr mussten sie einen neuen Ort suchen und haben in der Fraunhoferstraße etwas gefunden – allerdings mit sieben Räumen. Ich habe ihnen zugesagt und wir haben noch andere gesucht, denen es ähnlich ging wie uns. Nach neun Monaten ist der Vertrag ausgelaufen und wir wurden von den anderen gefragt, ob wir nicht etwas Neues finden könnten, damit wir zusammenbleiben. Daraufhin folgten die Ateliers in der Pappenheimstraße, erst 20, dann 30. Das Netzwerk wächst und wächst und nun sind wir seit schon über sechs Jahren mit 50 Ateliers in der Trachtenfabrik in Moosach.

Ist es hier in München als junge*r Künstler*in möglich, ein bezahlbares Atelier zu finden oder ist die Suche nach Kunstraum genauso stressig wie die nach Wohnungen?

Allein findet man schon immer mal wieder durch Zufall in irgendeinem Hinterhof einen Souterrainraum, der leicht feucht ist – mit Glück. Uns ist es gelungen, große Dinger zu mieten, die zwar etwas in die Jahre gekommen sind, aber uns ermöglichen, die Preise so günstig wie möglich zu gestalten. Unsere Klientel besteht teilweise sogar aus Studierenden der Kunstakademie. Und das ist eigentlich auch unser Ziel: die Räume möglichst der breiten Masse anbieten zu können. Wir schauen, dass es sich halt irgendwie rechnet und dass alles funktioniert.

Was heißt denn in diesem Zusammenhang günstig?

Wir bieten Zimmer ab 14 qm2 an, bei denen es für unter 300 Euro inklusive Nebenkosten losgeht. Oft schließen sich auch Menschen in Künstlergruppen zusammen oder organisieren sich mithilfe von Timesharing.

Und was sind sonst die Vorteile eures räumlichen künstlerischen Zusammenarbeitens?

Es gibt viele. Einmal im Jahr gibt es bei unseren Raumprojekten einen Tag der offenen Tür um die Leute intern zu vernetzen. So entstehen teilweise sogar neue Künstlergruppen und auch sonst kann man von den Fähigkeiten der anderen profitieren. Außerdem wird man hier am Schwabinger Tor als Gruppe einfacher Anschluss an die Gastronomie, das Hotel und natürlich die Gäste haben.

Und was wird dein Zimmer?

Noch am Überlegen! Aber da oben in dem Bürogebäude, dieser eine Eckraum mit den vielen Fenstern, der hat mir schon sehr gut gefallen.

Und jetzt kommen wir noch zu den (wirklich) wichtigen Fragen:

Weißwurst oder Leberkas?

Weißwurst!

Worüber fluchst du am häufigsten in München?

Autofahrer.

Und was läuft irgendwie doch ganz gut?

… der Rest?

Dein bayerisches Lieblingssprichwort?

Ja mei!

Das macht dich zum Münchner:

Meine hessische, böhmische, griechische Herkunft…Ich bin gebürtiger Münchner, habe hier studiert und bin geblieben!

Geht immer:

Geht überhaupt irgendwas immer?

Dein Lieblings- Insta- oder Twitteraccount?

Futurism!

Wo war deine wildeste Partynacht?

Daran kann ich mich nicht mehr erinnern…

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