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Sono Motors: Münchner Träume zwischen Börsengang und Zukunftsvision

Caroline Priwitzer

Es ist ein langer Weg, den Sono Motors geht und dieser führt gefühlt nur bergauf. Wir als Mucbook begleiten diesen Prozess nun schon sehr lange, von Sponsoringaufrufen bis hin zu Fertig- und Vorstellung des ersten Prototyps des Solarautos Sion, Mucbook war dabei. Im November schließlich, klingelte Laurin Hahn, CEO & Co-Founder Sono Motors an der Börsenglocke. Es ist also nur konsequent, auch jetzt mal nachzufragen, wie das so gewesen ist und was sich seitdem denn so getan hat. “Das waren spannende Tage. Der Börsengang ist ein Meilenstein für Sono Motors’ übergreifendes Ziel, Solar-Mobilität erreichbar und erschwinglich für jeden zu machen. Wir sind nun einen großen Schritt weiter, den Sion auf die Straße zu bringen und unsere Mission zu verwirklichen, jedes Fahrzeug mit unserer Solartechnologie auszustatten”, erzählt Laurin.

Doch warum geht man als deutsches Unternehmen nach New York an die Börse? “Bei der Börsenplatz-Auswahl haben wir uns für die NASDAQ in New York entschieden, weil diese als Technologiebörse sehr gut zu unserem tech-orientierten Geschäftsmodell passt”, so Laurin weiter. Jona Christians, CEO & Co-Founder Sono Motors fügt hinzu: “Gefühlt ist in Amerika die Start-Up Kultur einfach ausgeprägter. Die positive Entwicklung von neuen EV Firmen aus den USA in diesem Jahr hat gezeigt, wie erfolgreich auch Start-Ups mit verstärktem Investitionsbedarf, beispielsweise für Hardware, sein können. Amerikanische Investoren sind auch etwas offener gegenüber Unternehmen, die sich noch in der sogenannten Early Stage, also “pre-revenue” befinden.”

Da klingelt’s!

Und dieses Geld braucht Sono Motors für die Produktion des – so kann man es wohl nennen – Herzstück des Unternehmens, das Solarauto Sion. Laurin: “Wir sind ein von der Community getragenes Unternehmen, und die enorme Unterstützung durch Crowdfunding hat uns so weit gebracht. Der Gang an die Börse ist der nächste logische Schritt. Dadurch konnten wir internationale Investor*innen ansprechen und weiteres Kapital einnehmen. Der Börsengang brachte uns einen wichtigen Schritt weiter zur Serienproduktion des Sion. Und als börsennotiertes Unternehmen haben wir jetzt voraussichtlich die Möglichkeit, flexibel weiteres Kapital über zukünftige Finanzierungsrunden auf dem Aktienmarkt aufzunehmen.”

Seit dem Börsengang habe sich aber laut Jona nicht viel geändert: “Wir halten an unseren Werten fest und haben eine klare Strategie für die nächsten Monate und Jahre. Der Börsengang hilft uns dabei, den Sion auf die Straße zu bringen und somit den Weg für eine klimafreundliche Mobilität zu ebnen. Börsennotierte Unternehmen sind dazu verpflichtet, in regelmäßigen Abständen ihre Finanzzahlen offenzulegen und schaffen somit eine hohe Transparenz – das deckt sich mit unseren Werten und selbst auferlegten Pflichten als Community-zentriertes Unternehmen.”

Aktuell arbeiten sie an der dritten Prototyp-Generation vom Sion, um dessen Systeme zu optimieren und danach in die Serienproduktion mit sogenannten Pre-Series Fahrzeugen zu starten. Diese würden dann schon vom Band des Auftragsfertigers laufen.

Börsengang, Solarautos und noch viel mehr

Und doch ist damit noch lange nicht das Ziel in der Sono-Motors-Welt erreicht. Immer wieder liest man, dass das Unternehmen nun auch mit dem Verkauf und der Lizenzierung der firmeneigenen Solartechnologie zur Integration in aller Art von Fahrzeugen begonnen hat. Doch, was bedeutet das konkret und wann fährt der erste Flixbus mit Solarenergie?

Jona: “Der Sion ist ein Puzzlestück in der nachhaltigen Mobilität. Um eine Welt ohne fossile Energien zu erzielen reicht es nicht aus, nur den Sion auf die Straße zu bringen. Deshalb haben wir Anfang 2021 bekannt gegeben, dass wir unsere Solartechnologie lizenzieren oder verkaufen und somit anderen Unternehmen der Mobilitätsindustrie zur Verfügung stellen wollen. Diese können voraussichtlich durch unsere Technologie Energie, Kraftstoff und Kosten sparen. Erste Partnerschaften existieren bereits, bspw. die Kooperation mit MAN Bus & Truck oder EasyMile. Im September diesen Jahres haben wir außerdem den ersten Prototyp eines Last-Mile-Delivery-Fahrzeugs von Ari Motors mit der Sono Solar Technologie vorgestellt. Das Potential der Solarintegration auf kommerziellen Fahrzeugen ist riesig. Wir haben bereits über zehn Verträge und Kooperationsvereinbarungen unterschrieben und machen auch schon erste Umsätze.”

Das mit dem Flixbus wird also noch ein Weilchen dauern. Aber Jona kündigt an, dass die Revolution des solarbetriebenen Transports sehr gut voran geht, da zum einen der Bedarf an energiesparenden, umweltfreundlichen Mobilitätslösungen global ansteigt und gleichzeitig die Kosten für Batterien sowie Photovoltaik-Zellen, die immer effektiver werden, sinken.

Und wann gibt’s das Auto?

Wann denn nun das Solarauto Sion auf Münchens Straßen zu finden sein wird, wie unsere Stadt vielleicht in zehn Jahren ausssehen wird und was Laurin sonst so Spannendes aus seinem Unternehmerleben und der Start-Up-Szene zu berichten hat, könnt ihr im MUNICH NEXT LEVEL Podcast hören, in der nämlich Laurin letztens zu Gast war. Hier geht’s zur Folge.


Beitragsbild: Sono Motors

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