Kultur, Stadt

Urbanauten bangen, betteln und bitten

Marco Eisenack

Gibt es heuer keinen Strand auf der Corneliusbrücke? Die Signale der Stadtverwaltung verheißen offenbar nichts Gutes. Nun gründen die Urbanauten in einem letzten Aufbäumen eine Facebook-Gruppe und bitten in einem offenen Brief um Gnade und Genehmigung.

“Bitte, bitte, bitte, erlaubt uns den Kulturstrand, wir sind auch ganz brav!”, heißt die Facebook-Gruppe in der Kategorie “Gemeinsame Interessen – Anliegen & Gute Zwecke”.

Die Urbanauten “fürchten, dass er nicht werden darf”, heißt es. Dabei sei das Programm nahezu komplett. (www.kulturstrand.org). Wenn das Strand nicht kommen darf, sei das nach der Schließung des X-cess, “ein Doppelmord im Viertel”. Schuld sei die Aufwertung des Glockenbachviertels und Giesings.

Wörtlich schreiben die Kämpfer für die Öffnung des öffentlichen Raumes:

“... ist doch ein Ort für alle und jeden…München, gib Dir ‘nen Ruck, Du willst doch nicht in der Ecke stehen, wenn all die anderen netten deutschen Städte auf dem Schulhof Vanillemilch teilen und darüber sprechen, wie toll es ist, dass man Strand auch ohne Kerosinsteuer haben kann…das “Excess” muss schon schließen, wenn dann der Strand gemeuchelt wird, ist das Doppelmord im Viertel…und die Mitte einer Stadt muss leben! Und das geht auch, ohne Anwohner zu belästigen…Seegurken leben ja auch, und die sind wirklich verhältnismäßig leise…wir wollen hier ja gar nicht wieder die Gentrifizierungs-Totschlagsarguments-Keule auspacken, viel lieber die Friedenstaube, auf das sich alle über den schönsten Sandkasten der bayrischen Landeshauptstadt freuen können…gegen niemanden, aber mit Euch allen…support your local beach!”

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