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Fließende Grenzen: Das Alligator:Go! Festival im Import Export schafft Raum für musikalische Experimente

Was als Kontinent-übergreifendes Musikprojekt begann, wird jetzt zum Festival: Das Künstler*innen-Kollektiv Alligator Gozaimasu gestaltet im August im Import Export ein Wochenende mit jeder Menge Raum für musikalische und künstlerische Experimente. Mit dabei sind außerdem TAM TAM und das department of volxvergnuegen mit eigenen Aktionen.

(Update: Mitschnitte vom Festival findet ihr jetzt auf YouTube beziehungsweise unten hier im Beitrag verlinkt.)

Fiepende Synthesizer, zappelnde Saiten, rasselnde Regenschirme, entrückte Sprach- und Soundsamples oder musizierende Nähmaschinen: wer sich mit der Musik des Kollektivs Alligator Gozaimasu beschäftigt, muss schon etwas Lust für das Experimentelle mitbringen.

Kurz zur Erklärung an der Stelle: Alligator Gozaimasu, das ist ein Musik-Kollektiv, das sich aus dem Umfeld der Münchner Band beißpony heraus gebildet hat, als diese 2014 durch Belgien und Japan tourten. Seitdem hat sich langsam ein weltumspannendes Netzwerk an musikalischen Freund*innen entwickelt, die gemeinsam neue Sounds und Ausdrucksformen erforschen. Oft sind selbst gebaute oder ausgefallene Instrumente Teil dieser Performances oder Recording Sessions. Die „Band“ ist dabei mehr Leitidee denn festes Gefüge und wird mit seither über 60 Beteiligten meist irgendwo von den beiden Münchner Künstlerinnen Stephanie Müller und Laura Theis (beide bei beißpony) koordiniert für Auftritte, Aufnahmen oder einzelne Kollaborationen, Releases und Beiträge.

Go! – lasst die Alligatoren los

Nach einem Album 2016 (die Public Recording Sessions fanden damals auch schon im Import Export statt) und einem Mammut-Lockdown-Projekt auf Bandcamp, wird jetzt das Import Export und das umliegende Areal zur Bühne für einzelne Künstler*innen, die der Idee und dem Projekt verbunden sind. Das Line Up verspricht Geheimtipps statt großer Namen, verzückende Entdeckungen statt Massenware. Viele der Künstler*innen aus dem Kollektiv-Umfeld kennen sich (unter anderem Pandemie-bedingt) bisher nur online und treffen jetzt erstmals auch offline zusammen.

Wir gehen einmal kurz ins Programm: Mit dabei ist etwa Mucho Pitchu, der den Sound seines Bienenschwarms in Bild- und Klangnotizen übersetzt. Adam Langer lässt uns in sein Polyphones Museum blicken. Deidra Mesayu und Laura Theis (beißpony) entwickeln gemeinsam ein Schlummerbild für Schlaftrunkene. Zündfunk-Moderator Tobias Ruhland entlockt seinem Hackbrett außerordentliche Töne und Melodien, während Mikio Saito aus Sapporo (Japan) an anderer Stelle Videoanimationen zeigt. Die Münchner Beat-Poetin Sarah Ines ist derweil für eine Vocal Performance angekündigt. Auch die Mit-Organisator*innen Stephanie Müller und ihr Partner in Crime, Klaus Erika Dietl, gestalten eigene Performances. Über 30 Künstler*innen zählt das Line Up insgesamt. Aber diese kurze Trailer bringt das vielleicht viel mehr auf den Punkt als viele Worte:

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Rund um das musikalische Programm herum warten noch einige andere Aktionen auf euch: Das Münchner Kollektiv department of volxvergnuegen etwa gestaltet beim Festival eine Spezialausgabe des Schrottland (maga)ZINEs. (Publikum und die beteiligten Künstler*innen sind eingeladen, sich mit Bild und Text einzubringen.) Die Alleskönner von TAM TAM lassen währenddessen eine modulare Rauminstallation entstehen: sie wird im Laufe des Festivals zum Rohbau für selbstgebaute Musik, zum Speicher für skizzenhafte Audio-Aufnahmen, zur Projektionsfläche für Visuals, zur Streaming-Schnittstelle und zur Ausstellungsplattform.

Netze in die Nachbarschaft und in die Welt

Damit auch Nicht-Münchner*innen dabei sein können und der weltumspannende Gedanke gewahrt wird, gibt es außerdem ein Streaming-Programm vom Berliner Projekt- und Produktionsraum Orange ‘Ear (Berlin). Daneben tragen euch Sound-Spaziergänge in die Nachbarschaft nach Schwabing-West und Neuhausen.

Wir verlosen 1×2 Tickets

Weil aber vor Ort dabei sein immer besser ist: wir dürfen zusammen mit dem „Alligator:Go!“ Festival 1×2 Festivalpässe (gültig für das ganze Wochenende: Freitag, Samstag, Sonntag) verlosen. Schreibt uns dazu einfach in die Kommentare, aus welchem (Alltags-)Gegenstand ihr am liebsten mal ein Instrument basteln würdet und mit etwas Glück seid ihr dabei. Ausgelost wird am 9.8., der/die Gewinner*in per Mail benachrichtigt. Go!

###Nachtrag###

Das Festival ist vorbei, aber diese Mitschnitte bleiben. Einfach hier reinschauen:

Session 1:

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Session 2:

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Session 3:

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In aller Kürze:

Was? Alligator:Go! – Festival für experimentelle Musik und Kunst

Wann? 13. – 15. August 2021 (Freitag ab 18 Uhr, Samstag und Sonntag ab 14 Uhr)

Wo? Import Export, Schwere-Reiter-Straße 2h


Bild: © Alligator:Go! Festival / PR

3 Comments
  • Christian Niggl
    Posted at 14:46h, 29 Juli

    Ich würde am liebsten Mal aus einem Rechen ein Instrument bauen 🙂

  • Refael
    Posted at 13:45h, 03 August

    Vielen Dank für die tollen Tipps in Ihrem Artikel.

  • Nina W
    Posted at 07:08h, 09 August

    Aus einem Kochlöffel

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