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Kunst statt Leerstand: Das Maschinenhaus lässt die wilden 70er wieder aufleben

Caroline Priwitzer

Es riecht nach Farbe und an jeder Ecke gibt es etwas Buntes in der eigentlich grauen Industriehalle zu entdecken. Bilder hängen an den Wänden und zwischen verstaubten Rohren und Kesseln arbeiten die Künstler*innen von Broke.Today an ihren Werken. Was hier gerade entsteht, ist kulturelle Zwischennutzung. Das Kollektiv Broke.Today arbeitet gerade auf Hochtouren an dem Projekt: Maschinenhaus.

Kessel und Maschine

Das Maschinenhaus hieß bis vor kurzem noch Kesselhaus und ist ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert. Ursprünglich diente es dem Schwabinger Krankenhaus als Versorgungseinrichtung für Wasser, Strom und Heizenergie. Da dessen Funktion allerdings vor mehreren Jahren eingestellt wurde, steht das Gebäude am Mildred-Scheel-Bogen 15 seitdem leer.

Über 3000 m² Platz bietet die Lokalität im Stadtteil Schwabing-West. Und diese Fläche soll im Rahmen einer Projektentwicklung von ehret+klein in Zukunft für Büro- und Gastronomieräume neu genutzt werden. Bis das allerdings final umgesetzt wird, stellt ehret+klein die Räumlichkeiten dem Kollektiv Broke.Today zur Verfügung – zudem ist das Projekt ermöglicht durch MUCBOOK Clubhaus.

Was wird im Maschinenhaus passieren?

Auf der riesigen Fläche des ehemaligen Kesselhauses sollen für diese Zeit Kunstausstellungen stattfinden, aber auch neue Kunst geschaffen werden. In der verwinkelten, riesigen Halle werden dafür Ateliers und Ausstellungsraum für kreatives Denken und Handeln bereitgestellt. Außerdem sind im Konzept auch ein Kiosk und ein kleines Studio mit DJ-Pult enthalten.

Voraussichtlich bis März 2022 wird das Maschinenhaus temporäre Begegnungsstätte für Kunst und Kultur sein. Und in dieser Zeit werden dort regelmäßig Ausstellungen und Vernissagen von Künstler*innen aus dem lokalen und internationalen Netzwerk von Broke.Today stattfinden.

Zusätzlich zu den Ausstellungsräumen und Kreativarbeitsplätzen sind Workshops für Streetart, Sportprogramme und offene Werkstätten geplant. Dabei ist Broke.Today besonders wichtig, dass das Maschinenhaus in seiner kulturellen Existenz für jeden da ist: Ganz gleich welches Alter man hat, welche Art von Kunst man macht – oder auch nicht selber macht.

Wiederbelebung durch kreative Zwischennutzung

Es soll mit dem Maschinenhaus ein Raum geschaffen werden, in dem sich Künstler*innen jeder Art nicht nur treffen, sondern zusammen an neuen Projekten arbeiten, sich gegenseitig inspirieren und unterstützen können.

Broke.Today wünscht sich “ein München wie in den Siebzigern” zurück. Ihre Vision ist “das gute alte Freddie-Mercury-München. Frei vom Kommerz sollen alle Künstler*innen ihre Ellenbogen und eigenen Egos vergessen und zusammenkommen.”

Cool sieht es jedenfalls bereits aus – wir sind gespannt!


Bilder: privat

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