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Barcamp zur Transformation des Landlebens am 24. Juni

Caroline Priwitzer

Barcamp Time: Corona hat nicht nur die Welt 2020 auf den Kopf gestellt, die Folgen sind immer noch spürbar. Auch in Bereichen, an die man vielleicht nicht als erstes denkt. Homeoffice, klar. Aber was hat das zur Folge? Viele Münchner*innen sahen das Phänomen Homeoffice als Anlass, den hohen Mietpreisen und der Hektik der Innenstadt zu entkommen und in grünere und günstigere Umlandsgemeinden zu ziehen. Landflucht sozusagen. Was das wiederum für Auswirkungen hat, aber auch für Chancen mit sich bringt, bespricht man am Freitag, den 24. Juni genau dort, wo es so viele hingezogen hat: im idyllischen Münchner Umland.

Genauer gesagt lädt das Stadtmagazin MUCBOOK alle, die sich mit dem Themenkomplex Wohnen, Arbeiten und Mobilität in der Post-Coronazeit beschäftigen wollen in die MUCBOOK-CLUBHAUS-Zwischennutzung Ponyhof der Pioniere zum Barcamp in Inning ein. Unter dem Motto „Stadt, Land, Ort“ wird auf dem Grundstück in Inning am Ammersee gemeinsam mit Partner*innen und Expert*innen über die Herausforderungen und Chancen diskutiert. Mit dabei sind unter anderem M:UniverCity (Hochschule München University of Applied Sciences (HM)), EMM e.v. (Europäische Metropolregion München), gwt Starnberg GmbH (Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg mbH) und Euroboden (Billerberg – Your Platform by the Lake).

Aber keine Sorge vor stundenlangen Frontalvorträgen: Initiator des Events und Mucbook-Gründer Marco Eisenack hat sich für das Barcamp etwas Besonderes überlegt. Er sieht die Veranstaltung nämlich als “Unkonferenz” und fordert alle zum Mitmachen und Mitreden auf: “Zur kreativen Zwischennutzung in Inning, auf der das Barcamp stattfinden wird, passt nicht das klassische Konzept eines Kongresses, bei dem man nur zuhört”, so Eisenack.

Was ist das Barcamp?

In den Diskussionen widmet sich das Barcamp aus den Perspektiven von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unter anderem den großen Themenfeldern Mobilität, Kultur, Einzelhandel und Gastronomie. Außerdem den Fragestellungen, die daran anknüpfen: Wie wollen Menschen wohnen, wenn sie im Homeoffice arbeiten? Wie wollen Menschen einkaufen, wenn das Internet alles liefert? Was gibt es für Alternativen zum Auto, um von A nach B zu kommen? Wie wird der ländliche Raum zum Raum für ein neues Miteinander?

Arbeitswelt und Leben nicht getrennt sehen, sondern neu denken – vor allem darin sieht Eisenack die Möglichkeit für das Münchner Umland “endlich wegzukommen von dem Image der Schlafstädte, das sich entwickelt hat und eine neue, eigene Identität zu entwickeln.”
Der Landflucht-Trend ist übrigens bereits messbar. Der Landflucht-Trend ist übrigens bereits messbar. Das zeigt eine neue Studie der TU München, die im Rahmen der Sessions vorgestellt wird.

Chancen ergreifen!

Die Studie sieht in den Entwicklungen, für die Corona und der Homeoffice-Boom Katalysator waren, Chancen für das Umland und sogenannten Secondary Cities. Diese rapiden Entwicklungen erfordern nun aber ebenso schnelles Handeln – Handeln von den Verantwortlichen, die “im Momentum der Zwischennutzung den Hebel in der Hand haben, um Veränderungen als Chance zu greifen und Menschen zusammenzubringen”, so Veranstalter Eisenack. Das Barcamp bietet für alle, die sich davon angesprochen und inspiriert fühlen einen umfassenden Überblick zu aktueller Forschung, zu erwartenden Trends und bereits vollzogenen Maßnahmen. Dabei richtet sich das Barcamp
gleichermaßen an Privatpersonen, Vertreter*innen großer und kleinerer Unternehmen, die Immobilienwirtschaft und Architekt*innen, Mitarbeitende aus der Verwaltung und Wissenschaft aber auch Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft und der Kultur.

Wer spricht beim Barcamp?

Geschäftsführer Wolfgang Wittmann, von der Metropolregion München wird das gemeinsam mit München entwickelte Konzept der Internationalen Bauaussellung (IBA) mit dem Titel „Räume der Mobilität“ vorstellen. Ziel der IBA ist es, die Mobilitätswende möglichst smart anzupacken und herauszufinden, was bereits gut läuft und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Heimat so formen, dass sie lebenswert bleibt und gleichzeitig der Verantwortung einer nachhaltigen Entwicklung gerecht wird – das gelingt, wenn kreative Köpfe zusammenarbeiten. Mit der IBA hat die Metropolregion München ab 2022 für zehn Jahren die Chance, sich genau dieser Challenge zu stellen.

Außerdem wird unter anderem Euroboden Geschäftsführer Stefan Höglmair beim Barcamp das Konzept vom Billerberg vorstellen, ein Bauprojekt, welches die Arbeitswelt im ländlichen Raum neu denkt. Auch werden Vertreter*innen der M:UniverCity, aktuelle Trends und Ergebnisse aus der Forschung zum Thema Mobilität und Stadtentwicklung präsentieren. Christoph Winkelkötter hingegen, Vorstand der gwt Starnberg, wird spannende Impulse zur Pendler*innenproblematik infolge des noch immer enorm hohen Pendler*innenaufkommens geben.

Welche Themen erwarten dich?

Corona als Gamechanger:
Corona verändert unser Arbeitsleben – über die Pandemie hinaus. Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben in einer Studie untersucht, welche Auswirkungen mehr Homeoffice auf München und sein Umland haben. Johannes Moser, vom Lehrstuhl für Raumentwicklung, stellt die aktuellen Erkenntnisse vor und gibt einen Ausblick darauf, was auf die Kommunen zukommen könnte.

IBA als Chance: 
Wolfgang Wittmann, Geschäftsführer des Vereins Metropolregion München, wird das Konzept der Internationalen Bauaussellung (IBA) mit dem Titel „Räume der Mobilität” vorstellen. Ziel der IBA ist es, die Mobilitätswende möglichst smart anzupacken und herauszufinden, was bereits gut läuft und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Heimat so formen, dass sie lebenswert bleibt und gleichzeitig der Verantwortung einer nachhaltigen Entwicklung gerecht wird – das gelingt, wenn kreative Köpfe zusammenarbeiten. Mit der IBA hat die Metropolregion München ab 2022 für zehn Jahren die Chance, sich genau dieser Challenge zu stellen.

Gewerbegebiet der Zukunft: 
Hier bietet Euroboden Geschäftsführer Stefan Höglmaier ein mögliches Vorbild, wenn der das Konzept vom Billerberg – Your Platform by the Lake vorstellt. Ein Bauprojekt, das die Arbeitswelt im ländlichen Raum mit einer Baugemeinschaft neu denkt und in den Arbeitsalltag auch Sport- und Gastroangebote integriert.

Kultur statt Leerstand: 
Wie Lost-Places zu identitätsstiftenden Orten werden können, zeigt Professor Nicolas Kretschmann von der Hochschule München, der die Potenziale der ehemaligen Grafischen Kunstanstalt in Dießen mit seinen Architektur-Studierenden untersucht und neue Konzepte für ein offenes, integratives Kulturzentrum entwickelt hat.

Regionalmanagement:
Christoph Winkelkötter, Vorstand der gwt Starnberg, wird einen Überblick über die aktuelle Situation in der Region des Fünfseenlandes geben und dabei unter anderem das noch immer zu hohe Pendler*innenaufkommen diskutieren.

Best Practice: 
Die Initiative Silicon Vilstal zeigt am Beispiel einer niederbayerischen Region, wie offene gesellschaftliche Innovation funktionieren kann und digitale Chancen ländlicher Regionen genutzt werden können. Gründer Helmut Ramsauer gibt Einblicke in den Prozess von der Idee bis zum ersten deutschen Partner des New European Bauhaus Programms der EU-Kommission.

Kulturelle Vielfalt: 
Das Kollektiv der Kunstanstalt Dießen stellt sein Projekt vor und lädt zur Diskussion ein, wie kulturelle Angebote auf dem Land durch Pioniernutzungen langfristig etabliert werden können.

Gründerin mit Landliebe: 
Die Gründerin Nastasia Brode stellt ihr Projekt Stadt Land Freunde vor – ein Workshop-Haus für Business & Soul in der idyllischen Natur des Allgäus.

Neue Landkultur: 
Sabine Sauber hat gemeinsam mit ihrem Bruder Michael Schmutzer Design Offices aufgebaut. Mit ihrem neuen Projekt NEUE HÖFE widmen sie sich gemeinsam den Potenzialen der ländlichen Orte. Sie möchten ihr New-Work-Know How einsetzen, um dem ländlichen Raum mit neuen Arbeitswelt-Konzepten eine neue Bedeutung und einen neuen Spirit zu geben.

Mitreden und Tickets

Wer jetzt Lust auf Mehr und See bekommen hat, kann auf Eventbrite Tickets für die Veranstaltung erwerben. Die Teilnahmegebühr umfasst dabei Technik, Snacks, Musik, Mittagessen, Getränke und Kaffee- Rundumversorgung also. Dabei gibt es ab 5 Euro Soli-Tickets für Studierende und Auszubildende. Der Standardpreis für Einzelpersonen beträgt 28 Euro für ein Ticket und Unternehmen können für 52 Euro ein Business- Ticket erwerben. Geboten werden, nebst Speisen und Getränke, von 9 bis 18 Uhr anregende Sessions und Vorträge unterschiedlichster Art. Und mit ein bisschen Glück ist das Wetter so gut, dass man danach noch in den Ammersee hüpfen kann. Wir freuen uns auf euch!

In aller Kürze:

Was? Barcamp
Wann? Freitag, 24. Juni, 9 bis 18 Uhr
Wo? Ponyhof der Pioniere, Inning am Ammersee, Brucker Straße 34