VDMK Offener Brief
Aktuell, Kultur, Was machen wir heute?

You gotta fight for your right to party (aber konstruktiv) – offener Brief des VDMK an Markus Söder und die Staatsminister

Yannik Gschnell

Als Reaktion auf das „umfangreiche Öffnungs- und Normalisierungskonzept“ der Bayrischen Staatsregierung vom 04. Juni veröffentlichte der VDMK diese Woche einen Offenen Brief adressiert an den bayrischen Ministerpräsident Markus Söder, sowie die Staatsminister Hubert Aiwanger und Bernd Sibler.

Darin begrüßt der Verband Münchner Kulturveranstalter den grundsätzlichen Weg der Staatsregierung hin zu einer „(Vor-Corona-) Normalität“ des öffentlichen Lebens. Insbesondere die gesunkenen Inzidenzwerte als Resultat der fortschreitenden Impfkampagne, der laufenden Teststrategie und des verantwortungsbewussten Verhaltens vieler Bürger*innen werden hervorgehoben.

Ein bedeutender Bereich musikalischer Kultur wird vergessen

Kritik wird allerdings bezüglich der Öffnungsstrategie geäußert, die weiterhin keine Perspektive für Kulturbetriebe, Clubs und Kulturveranstaltungen bietet. „Open-Air-Konzerte, Livemusik und Erlebnisse im Club [als] ein bedeutender Bereich musikalischer Kultur“ spielen in den derzeitigen Öffnungsschritten weiterhin keine Rolle – werden übersehen und vergessen.

Diese ungleiche Behandlung des Kulturbetriebs, der weiterhin strengen Corona-Maßnahmen unterliegt, während anderen Lebensbereichen bereits weit größere Freiheiten wieder gegeben und zugesprochen wurden, „ist für die betroffenen Betreiber*innen, Veranstalter*innen sowie für potenzielle Besucher*innen schwer akzeptabel.“

Gut zuhören Herr Ministerpräsident

Daraus resultieren für den VDMK insgesamt drei Forderungen, der Verband in ihrem Offenen Brief an die Staatsregierung senden, mit der Bitte diese Ansätze zu diskutieren und umzusetzen:

  1. Keine Sitzplatz-Pflicht für Open Air – Tanzen wieder erlauben
  2. Die EM als Vorbild – Pilotprojekte für Open-Air-Konzerte mit ähnlichen Publikumszahlen
  3. Im Dialog mit Betreiber*innen von Clubs und Musikspielstätten – Wie und wann können Kultureinrichtungen wieder öffnen?

Für letzteren Punkt bietet das VDMK an, eine vermittelnde Rolle zwischen dem Kulturbereich und den zuständigen Ministern einzunehmen. „Über unsere Netzwerke ist die Einbindung bayernweiter Kulturpartner*innen gewährleistet.“

Den Offenen Brief im Wortlaut findest du hier.

“Kultursommer in der Stadt” trotz Pandemie möglich machen

Unterzeichnet ist der Brief vom Vorsitzenden des VDMK David Süß im Namen des Vorstandes. Auf die Frage, wie er denn auf den Sommer schaue, antwortete David Süß Ende Mai so:

„Aktuell und mit Blick auf die Infektions- und Impfzahlen mit einem sehr guten Gefühl. Wir sind als Verband schon lange mit dem Kulturreferat in Planungen, um einen “Kultursommer in der Stadt” trotz Pandemie möglich zu machen. Mit einem solidarischen Miteinander, mit gemeinsam bespielten Plätzen, Bühnen und einem gemeinsamen Auftreten. Da müssen wir ein herzliches Dankeschön an Danny Kufner und Christian Kiesler aus unserem Verband loswerden, die seit 9 Monaten ehrenamtlich an diesem Projekt arbeiten. Und selbstverständlich geht dieses Dankeschön auch an das Kulturreferat.”

“Gerade zeigt sich, die vielen Treffen, der Austausch, manchmal der Frust haben sich gelohnt. Es wird wohl hektisch werden, vielleicht auch mal chaotisch, weil die Zeit knapp ist. Aber es ist großartig zu wissen, dass es so viel kreatives Potential in der Stadt gibt. Es werden bald Künstler*innen auftreten, Techniker*innen Kabel verlegen, Grafiker*innen Plakate gestalten, Barleute Munich Mule mixen, DJs Platten sortieren, Schauspieler*innen Texte lernen, Gäste Tickets kaufen…“

…wenn nun auch die Landesregierung mit ins Boot kommt, gemeinsam mit den fleißigen, träumenden, hoffenden und kreativen Köpfen der Stadt an Konzepten und Lösungen arbeitet, dann kann das ein wunderschöner Sommer werden.


Beitragsbild: © Anastasiia Krutota on Unsplash

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