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ResQ Club: Lecker essen, sparen und Lebensmittel retten

Aus der Mülltonne direkt auf euren Tisch! Naja, nicht wortwörtlich. In der Mülltonne lagen die Gerichte der über 50 teilnehmenden Münchner Gastrounternehmen nie, dank euch. Mit der ResQ App könnt ihr ganz leicht die übrig gebliebenen Portionen aus euren Lieblingsrestaurants bestellen und somit euren Beitrag gegen die Verschwendung von Lebensmitteln leisten. Und am Ende spart ihr dabei auch noch und habt leckeres Essen. Was will man mehr?

Das Problem und die Lösung

Laut der WWF-Studie „Das große Wegschmeißen“ (2005) landen in Deutschland jedes Jahr über 18 Mio. Tonnen Nahrungsmittel im Müll. Davon wären bereits heute 10 Mio. Tonnen vermeidbar. Das ist nicht nur angesichts der weltweiten Hungersnöte eine Katastrophe, sondern auch was den Klimaschutz angeht: Mehr als 2,6 Mio. Hektar werden „für die Tonne bewirtschaftet“ und fast 48 Mio. Tonnen Treibhausgase umsonst ausgestoßen. Auch in Restaurants und Hotels werden jährlich 1,6 Mio. Tonnen noch genießbare Lebensmittel weggeschmissen – einfach weil zu viel produziert wurde. Die finnische Lebensmittel-Rettungsplattform ResQ Club hat sich diesen übrig gebliebenen Portionen angenommen und konnte allein im Jahr 2016 schon 40 000 Kilogramm vor der Mülltonne bewahren.

Jetzt kommt sie auch nach München!

ResQ App

Essen bestellen wie gewohnt, nur günstiger

Okay, nicht ganz wie gewohnt, aber dafür super praktisch. Via Push-Benachrichtigung erhaltet ihr die aktuellen Angebote eurer Lieblingsrestaurants: Kaimug, Aroma Kaffeebar, Brenner, Kartoffelglück, frischfutter… Über 50 Münchner Gastronomen, ob klein oder groß, beteiligen sich an der Rettungsaktion und bieten überschüssige Portionen bei ResQ an. Einwandfreie Gerichte – und das sogar 50 bis 70 Prozent günstiger als im laufenden Geschäft. Die ersten Angebote trudeln meistens gegen Ende der Mittagspause ein. Bis zu einer vorgegebenen Uhrzeit kann das Essen dann bestellt und abgeholt werden. Einen Lieferdienst gibt es leider noch nicht, deswegen haben hier vor allem Maxvorstädter einen Vorteil, denn dort herrscht die höchste Angebotsdichte.

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Die App im Test

Das schöne und benutzerfreundliche Interface überzeugt sofort. Die Startseite zeigt eine Karte von München mit Stecknadeln auf den teilnehmenden Restaurants. Darunter eine Auflistung der aktuellen Angebote. Besonders cool: Ihr könnt euch die Angebote nach Kriterien wie vegetarisch, vegan, glutenfrei, laktosefrei etc. filtern lassen. Gerade wer sich nach glutenfreier Ernährung richten muss, ist in der Vergangenheit bestimmt schon das ein oder andere Mal an der Kategorisierung diverser Lieferdienste verzweifelt. „Die 1 bedeutet glutenhaltig, okay, damit wäre also… alles ausgeschlossen. Ah ne, hier, überbackene Ente mit gebratenen Nudeln hat keine 1. Aber ich habe die leise Vermutung, dass da eventuell doch Gluten im Spiel sein könnte.“ ResQ rettet euch aus dem Fußnotenchaos. Alle Gerichte sind deklariert und werden in einem kurzen Infotext beschrieben.

Fazit:
Die ResQ App kann man natürlich nicht mit Apps wie zum Beispiel der von Lieferheld vergleichen: euer Essen wird nicht geliefert, sondern muss abgeholt werden. Außerdem richtet sich die Auswahl nach dem aktuellen Überschuss der Restaurants – mal ist was für einen dabei, mal nicht. Mal ist man einfach zu faul, um auf dem Nachhauseweg noch einen Umweg zu machen oder für das Essen sogar extra in die Stadt zu fahren. Wenn ihr aber in der Innenstadt wohnt, habt ihr den Jackpot geknackt, denn mit den Angeboten habt ihr nicht nur leckeres Essen, sondern auch noch unschlagbare Preisvorteile. Ganz zu Schweigen von dem befriedigendem Gefühl, auf den „Ich werde (x) davon retten“-Button klicken zu können.

Warum tut ihr das?

profile picWir haben mit Greta Streitberger, Account Managerin von ResQ München gesprochen:

Worum geht es bei eurem Projekt?
Es geht darum, mit Ressourcen effizienter umzugehen und mit Hilfe von Technologie (ResQ App) und der Zusammenarbeit von Konsumenten und Produzenten die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Außerdem wird weltweit 1/3 der gesamten Nahrungsproduktion weggeschmissen, in Deutschland allein sind das 18 Mio. Tonnen. Das ist in der heutigen Zeit nicht tragbar – und ich finde, was man messen kann, kann man lösen.

Wie lang war der Weg von der Idee bis zur Umsetzung?
Unser Gründer hat sich vor knapp 2 Jahren mit dem Thema Ressourcen-Effizienz auseinandergesetzt und im Januar 2016 ResQ in Helsinki gegründet.

Woran könnte es jetzt noch scheitern?
An zu wenig Angebot, sprich an zu wenig teilnehmenden Restaurants.

Wie kann man mitmachen?
Indem ihr euch die App ladet und zu #Essensretter werdet!

ResQ Anbieter App


Fotos: ResQ Club

Giulia Gangl
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