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Über die Liebe zu Fälschungen: Tibor Bozis Fotoserie “Abibas”
Eminem, Nirvana, Mary J. Blige – das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus einer beeindruckenden Liste von Persönlichkeiten, mit denen der Portraitfotograf Tibor Bozi schon zusammengearbeitet hat. Neben echten Stars, faszinieren ihn seit einiger Zeit auch gefälschte Markenklamotten und die Menschen die sie tragen. Vor allem in Asien ist der Markt dafür groß.
Tibor Bozi Macht seinen Job seit über 30 Jahren. Ungefähr genauso lange reist er schon für Fotoprojekte regelmäßig nach Indien. Während seiner Asienaufenthalte wurde seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Masse und Fülle an verrückten Fake-Marken-Kreationen gezogen.
“Ich habe im Süden Sri Lankas einen Jungen getroffen, der am Strand Partyflyer verteilt hat. Er hat nichts anderes gemacht als mit seinen gefälschten >>Abibas<< Pantoffeln durch den Sand zu schleifen und das hat mir unglaublich gut gefallen. Dieses abgerissene, abgenutzte Gummi”
Tibor Bozi im Interview mit MUCBOOK
Dieses Foto der zerschlissenen “Abibas-Abiletten” sollte eigentlich das Schlüsselbild einer ganzen Ausstellung werden. Wäre Corona nicht gewesen, hätte das Ganze im MUCBOOK-Breakout, dem neuen temporären Hotspot für Münchens Kreativszene stattgefunden.
Um die Fotos trotz Corona zu veröffentlichen, hat sich Tibor Bozi mit den DJs und Produzenten der Schlachthofbronx zusammengetan.
“Die Jungs hatten ihr Album gerade fertiggestellt und durch Corona konnten sie nicht in der roten Sonne feiern und sind sozusagen auch auf der Strecke geblieben mit ihrer Promo.”
Tibor Bozi im Interview mit MUCBOOK
Gemeinsam haben sie ein Video kreiert, auch mit der Hilfe des Filmemachers Florian Stielow (fastforwardmonaco). Entstanden ist ein Stilmix aus einer Fotoausstellung und einem Musikvideo, der hier für Dich abrufbar ist. Diese Woche war Tibor Bozi außerdem bei uns auf Instagram zum Live-Interview, das du hier nachhören kannst.
Fotos: © Tibor Bozi