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Zu zweit klingt’s besser: Der Nino aus Wien und Ernst Molden in der Milla am 21. September (ausverkauft)

Sandra Langmann

Wanda, Bilderbuch, Granada – Drei Bands, die die österreichische Musikszene nicht nur wiederbelebt, sondern ihr auch ein neues Gesicht gegeben haben. Und die es nach Falco (ok, vielleicht auch Christl Stürmer und ein gewisser Gabalier, wenn man es genau nimmt) endlich auch mal wieder über die Grenzen geschafft haben.

Und zwar, weil sie einfach locker drauf sind und a bisserl singen können. Und das auch noch im feinsten Dialekt und mit Schmähschoman braucht ma si dafür net. Hochdeutsch gibt’s hier eigentlich net.

Wen man im gleichen Atemzug gerne vergisst, aber auf keinen Fall vergessen darf, das ist der Nino aus Wien. Denn keiner besingt den Wiener Dialekt so schön wie er. So ehrlich. So einfach. So, wie es eben ist. Und wenn er sich, wie in seinem „Praterlied“ nur „an Leberkas, Dosenfisch und a Gösser Bier“ gönnt.

Der Nino…

Entdeckt wurde Nino Mandl übrigens auf Myspace, wo er seine Lieder veröffentlichte. Dadurch wurde der Radiosender FM4 auf ihn aufmerksam und nahm 2009 seinen Song „Holidays“ (aus seinem zweiten Album) in die Sendung auf. Und das geschah auch mit der Single „Du Oasch“.

2009 war er mit dem „Spinat Song“ beim Protestsongcontest dabei, 2010 und 2012 nominiert für den Amadeus in den Kategorien „Alternative“ sowie „FM4 Award“. 2016 gewann er schließlich auch den begehrten Musikpreis Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie „Alternative Pop / Rock“.

Am 13. März 2015 veröffentlichte er zusammen mit Ernst Molden das Album „Unser Österreich“ – mit Titeln wie „Tschik“ (übersetzt “Zigarette”), „Vorstadtcasanova“ und „Ganz Wien“ – wobei wir auch schon beim zweiten Part des Duos wären, das am 21. September in der Milla auftritt.

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… und Ernst Molden …

… ist nicht nur Musiker, sondern auch Schriftsteller. Dementsprechend vielversprechend sind auch seine Texte. Für seine veröffentlichten Kolumnen, Essays und Romane erhielt er 2000 den Österreichischen Förderungspreis für Literatur.

Schon seit Mitte der 90er-Jahre ist Ernst Molden mit seiner Gitarre und einer einer Mischung aus literarischem Vortrag und Chansonprogramm unterwegs, begleitet von seinem Partner Heinz Kittner am Schlagzeug.

Teilweise erzählt er etwas düster aus dem Wiener Untergrund – ergänzt mit Blues-Elementen und seiner tiefen, eindringlichen Stimme, der man jedes Wort sofort abkauft, so unverfälscht kommt sie im Wiener Slang daher. Ein richtig eingesessener Wiener, könnte man sagen. Was er schon alles gemacht hat, mit wem er zusammen gearbeitet hat, welche Genres er ausprobiert hat … die Liste scheint ins Unendliche zu gehen.

Ernst Molden erinnert an die österreichische Musikgrößen wie Georg Danzer, dessen Song „Vorstadtcasanova“ Molden mit Nino aus Wien gecovert hat. An EAV nur, weil sie in Erinnerung geblieben sind (bestimmt nicht so ganz Moldens Geschmack). An STS, nur nicht ganz so poppig.

Nino und Molden in einem

Die beiden haben etwas von den wahren Größen des Austro-Pops (die man in Österreich noch nicht vergessen hat) – mit ein bisserl weniger Pop. Und das ist auch gut so. Zusammen ergeben sie ein Doppel, das sich einfach super ergänzt – Die zwa ghören einfach zammen.

Und wie das gemeinsame Album “Unser Österreich” erahnen lässt, sollten sie sich auch auf der Bühne ganz gut ergänzen.


In aller Kürze:

Was? Der Nino aus Wien und Ernst Molden

Wann? Freitag, 21. September 2018, ab 19 Uhr

Wo? Milla – Holzstraße 28
80469 München

Wieviel? Ausverkauft


Beitragsbild: © Ronnie Niedermeyer

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